Adventures of a globetrotter

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Teil 1 Gota-Reise Niederlande – Südschweden

Niederlande

(Youtube Teil 0 – Die Reise zum Gota-Kanal)
Am 6. April hoffe ich, wieder im Wasser zu sein und aus Warmond heraus zu segeln. Jetzt geht es erst richtig los, denn Helga, meine potentielle Einschiffung für den Kanal, hat sich entschlossen, mich mit ihrem Boot nach Friesland zu begleiten, um sich besser kennenzulernen, sobald sie in Friesland ist, wird sie sich entscheiden, ob sie das Abenteuer wagen will, mit mir durch den Göta-Kanal zu segeln. Jetzt muss ich mich nicht mehr allein mit meinem Kätzchen unterhalten, sondern habe einen Gesprächspartner. Gemeinsam werden wir dann nach Sneek fahren. Helga hatte gefragt, ob sie ihr Elektrofahrrad mitnehmen kann, dann wäre es einfacher, irgendwo auszusteigen und zu einem Bahnhof zu radeln, um den Zug nach Aachen zu nehmen. 

(Youtube Teil 1 – Überquerung des IJsselmeers)
Über Amsterdam fahren wir nun zu den Oranjesluizen auf dem IJsselmeer. Ziel Enkhuizen. Ursprünglich wollte sie ohne Wellen und über die Grenzseen, aber die Vorhersage war ruhig, also wagte sie die Überfahrt. Der Wind war maximal 4 Bft. aus SSE und die Genua war oben, so dass es glatt ging.
Helga wollte unbedingt nach Enkhuizen, also verbrachten wir die Nacht in Enkhuizen.
Als wir zu Ostern in Enkhuizen ankamen, legten wir für 1 Nacht an und aßen gemeinsam etwas beim Fischhändler.
Wir setzen unsere Reise nach Stavoren fort, wieder mit einem ruhigen Bakstagwind.
Von Enkhuizen aus geht die Reise weiter nach Sneek. Helga ist eine freundliche und fürsorgliche Frau, die jeden Morgen, auch an Ostern, ein gesundes Frühstück anbietet.

(Youtube Teil 2 – Öldruck Sneek)
Sobald wir in Stavoren ablegen, sind wir in Friesland. Ich sage dann immer „So bin ich also wieder“ Meine Wurzeln sind in Friesland und seit 2008 bin ich fast immer für 2 Monate dort auf dem Hin- und Rückweg. Das Wetter lässt noch etwas zu wünschen übrig, aber das wird mit der Zeit besser.
Durch die friesische Landschaft segeln wir über die Fluessen und machen an meiner Lieblingsinsel „De nieuwe Kruispolle“, einer U-förmigen Insel, fest.
Beim Abendessen besprechen wir den Verlauf der Reise.


Am nächsten Morgen beim Frühstück verkündet sie, dass sie doch nicht an dieser Reise teilnehmen wird, auch nicht am Göta-Kanal. Sie wird in Sneek von Bord gehen. Ich bedaure das natürlich, denn ein bisschen Begleitung und helfende Hände in all den Schleusenkomplexen am Göta-Kanal sind doch notwendig. Aber ich respektiere ihre Meinung.


Am nächsten Morgen schippern wir an Heeg vorbei nach Sneek, in Sneek angekommen hat Helga alle ihre Sachen zusammengesucht und ich stelle ihr Fahrrad auf den Kai, verpackt und bereit für ihre Radtour nach Grou, wo sie den Zug über Zwolle nach Aachen nehmen wird. Auf Wiedersehen Helga, bon voage.



(Youtube Teil 3 – Sneek – Dokkum)
Nachdem ich die notwendigen Probleme gelöst oder auf den Winter verschoben habe, setze ich meine Reise fort. Die Reise geht über Friesland auf der Stehmastroute über den Margrietkanaal und nach Grou portside hinaus nach Leeuwarden.
(Youtube Teil 4 – Dokkum – Lauwersmeer)
Dann über die dokkumer Ee nach Dokkum und das Lauwersmeer. 
Auf dem Lauwersmeer warte ich in der Regel, bis es eine Schönwetterschleuse gibt, um Helgoland zu durchqueren.

Aus der Flussmündung heraus


(Youtube Deel 5 – Lauwersmeer Helgoland Eider)

(Youtube Teil 5 – Lauwersmeer Helgoland Eider)
Am 8.5.2023 fahre ich durch die Schleuse Robbengat ins Meer. Es ist ruhiges Wetter, Wind SSE 10-15 Knoten. Ich habe beschlossen, nonstop nach Helgoland weiterzusegeln. Es wird erwartet, dass ich etwa 24 Stunden dorthin brauche, in der Hoffnung, dass das Wetter und die Wellen ruhig bleiben. Die Nacht ist immer noch ruhig, obwohl das Wetter schlechter wird, also stelle ich mein Radar ein.


In der Morgendämmerung gegen 0500 Uhr, als ich die Fahrspuren passiere, nimmt der Wind zu und die Wellen steigen zu unangenehmen Ausmaßen an. Die Wellen bauen sich schräg von hinten auf und lassen die Asmara mit Schlägen von Backbord nach Steuerbord von etwa 30-40 Grad rollen. Dies wird schließlich bis zur Einfahrt nach Helgoland am 5.9.2023 um 10 Uhr andauern. Eine schnelle, 20 Uhr, aber langwierige Passage. Das sind die Momente, in denen man sagt, ich höre auf, ich habe die Nase voll. Immer diese Elbkehre. Während dieser Gewalt hatte ich kurz vor der Abfahrt kontrolliert, ob alle Schränke verschlossen sind, der Kühlschrank zu ist, usw. Aber leider hatte ich noch ein Messer aus der Besteckschublade genommen und sie nicht wieder verschlossen. So landet irgendwann diese Schublade mit allem, was darin ist, mit einem donnernden Knall auf dem Küchenboden. Auch das noch.


In Helgoland angekommen, buche ich für 2 Nächte. Leider dieses Jahr keine Investition in Whisky für den Winter, das Budget lässt es nicht zu. Ich beschließe, am nächsten Tag vielleicht noch ein paar einzelne Flaschen zu kaufen, aber erst einmal gehe ich einkaufen, Obst und Gemüse. Später, als ich mit den Lebensmitteln an Bord bin, will ich noch einmal in den Spirituosenladen gehen, um ein paar einzelne Flaschen Whisky zu kaufen, aber als ich dort ankomme, ist der Laden bereits geschlossen. Es ist noch zu früh in der Saison und alle Geschäfte haben ihre Öffnungszeiten angepasst. Morgen, am 11. machen sie erst um 10.00 Uhr auf, also muss ich darauf verzichten, da ich um 09.00 Uhr einen Termin an der Tankstelle habe. Leider kein Whiskey.


Also habe ich am nächsten Morgen 557 Liter Diesel getankt, mehr konnte ich leider nicht mitnehmen, weil sich das Boot verschoben hat. Ein weiterer Rückschlag.

(Youtube Teil 6 – Eider-Ostsee Vordingborg(DK)
Gleich danach, um 09.45 Uhr, fahre ich los und nehme Kurs auf die östlichen Eidersperrwerke, um dort durch die Schleuse und nach Tonning zu fahren. Der Wind ist günstig NO 4 Bft. Da ich scharf segeln muss, steuere ich das Boot an der Windfahne, um den Winkel zwischen Luv- und Luvkurs bei 30 Grad zu halten.
Um 15.03 Uhr erreiche ich den Außenturm für die Ansteuerung der Eidersperrwerke. Nach der Schleusung, die reibungslos verläuft, habe ich die Strömung auf meiner Seite und komme eine Stunde nach Hochwasser um 19 Uhr in Tonning an.


Am nächsten Morgen will ich 2 Stunden vor Hochwasser losfahren, um die Strömung auf der Eider mitzunehmen. Ich fahre um 07.20 Uhr los, die Tonningbrücke öffnet sich problemlos, jetzt die Eisenbahnbrücke und die Friedrichstadtbrücke, und schleuse dann um 09.51 Uhr in die Nordfeldschleuse. Ich bin jetzt wieder auf der Inneneider, also keine Tiden mehr. Eine weitere Brücke in Pahlhude 13.18 und dann mache ich in Tielehemme fest, einem sehr kleinen Hafen. Ich beschließe, dort 3 Nächte zu bleiben. Waschen, Wasser tanken usw. Hafengeld per Briefumschlag.
Am 16.5.2023 fahre ich um 14.50 Uhr ab und komme über die Schleuse Lexfahre zur Schleuse Gieselau (KM40 Nord-Ostsee-Kanal). Dort bezahle ich für den Keil-Kanal nach Kiel. Nach dem Suis verbringe ich die Nacht dort, die immer kostenlos ist.


Am 16-5-23 um 08.44 biege ich in den Nord-Ostsee-Kanal Richtung Flemhudersee ein, wo ich ankern werde. Noch 60 km zu fahren. Als ich an Rendsburg vorbeifahre, sehe ich, dass die „Reitdiep“ von Aart und Iet aus Groningen dort vor Anker liegt. Als ich sie anspreche und nach ihren Plänen frage, wie sie morgen weiterfahren wollen, lade ich sie ein, neben mir auf dem Flemhudersee festzumachen. Dieser Plan gefällt ihnen, und am Ende des Tages biegen sie in das Flemhuder Meer ein und machen neben mir fest. Nach einem Drink an Bord der Asmara laden sie mich zum Spargelessen bei ihnen an Bord ihrer Barkass ein. Ein köstliches Abendessen.


Am nächsten Morgen um 07.45 Uhr fahren wir beide los. Sie fahren nach Aero, meiner Lieblingsinsel, ich fahre nach Osten entlang Langeland. Nach der Kieler Schleuse trennen sich unsere Wege. Unterwegs bleiben wir über UKW-Funk auf Kanal 77 bis zum Ende des Tages in Kontakt.


Dänemark

(Youtube Teil 7 – Nyord(DK) – Karlskrona(SE))
Die Überfahrt nach Langeland verläuft ruhig, der Wind ist variabel mit 1-2 Bft und die See ruhig. Gegen 18.00 Uhr segle ich an Langeland vorbei und lasse das Boot noch eine Stunde treiben, um zu versuchen, einen Dorsch zu fangen, aber leider. Jetzt habe ich im deutschen Fernsehen gehört, dass die Dorschfänge alarmierend rückläufig sind. Im Jahr 2021 zum Beispiel hatte die Sportfischerei noch 4400 Stück gefangen, im Jahr darauf kaum noch 900.


Auf der Ostseite von Langeland ankere ich am 18.5.23 bei 20,0 entlang der Küste bei „Vindeby Skov“.
Am nächsten Morgen, dem 19.5.23, fahre ich um 09.00 Uhr bei leichter Bewölkung und einem Wind von ONO 3 in Richtung Bogestrom-Passage. Um 1712 mache ich an einer Boje SE von Vordingborg in 2,5 m Wassertiefe fest.


Nach dieser ruhigen Nacht will ich heute, Samstag, nach Kalvehave laufen, um die notwendigen Einkäufe zu erledigen. Als ich dort anlege und jemand meine Leinen nimmt, sagt er, dass der Supermarkt am Samstag geschlossen ist. Wieder erwischt. Alternativen? Ja, sagt er, nach Stege, das auf der anderen Straßenseite liegt, und dort gibt es mehrere Supermärkte, die bis 20 Uhr geöffnet haben.


Also binde ich mich wieder los und fahre nach Stege. Als ich an der Zufahrtstonne ankomme, muss ich ein paar Kilometer durch eine gewundene Betonrinne laufen, neben der Rinne steht weniger als 1 Meter Wasser. IK ankommen und mehr aus, dieses Mal habe ich mehr Glück einen kurzen Spaziergang entfernt 3 Supermärkte, ich wähle die nächstgelegene der „Netto“, gut zu mir bekannt.
Als ich fertig bin, fahre ich durch denselben Kanal zurück und weiter nach Nyord, eine Insel, wo ich schon einmal geankert habe. Um 17.00 Uhr werfe ich den Anker in 2 m Wassertiefe.
Am 23.5.2023 lichte ich um 06.35 Uhr den Anker für eine lange Überfahrt (12 Stunden) nach Schweden. Zuerst kämpfe ich mich durch die Bogestrom-Passage, eine mäandernde Route zwischen Untiefen, aber gut asphaltiert. Um 08.08 Uhr bin ich aus dem Kanal heraus und wieder in tieferem Wasser. Der Wind ist NW 2-4 Bft. Ich muss jetzt sehr scharf segeln, kein Spaß für die Asmara. Irgendwann schalte ich die Automatik auf Windfahne, mit einem festen Windwinkel von 30 Grad und einer straff gespannten Genua.

Schweden

So dreht sich das Boot jetzt mit dem Wind und folgt nicht mehr der Bahn. Das geht eine Weile gut, bis ich zu weit von meinem Kurs abkomme und anfange, rückwärts zu drehen. Ich drücke die Backbordtaste am AP (Autopilot) und gehe gleichzeitig, während das Boot dreht, hinaus, um die Genua von Steuerbord loszubinden und nach Backbord zu ziehen. Es gelingt mir nicht, das Segel zu setzen, und weitere Untersuchungen ergeben, dass ich genau durch den Kern eines Tiefdruckgebiets segle, so dass der Wind jetzt um 180 Grad dreht. Ich bringe das Boot wieder auf Kurs und habe jetzt plötzlich ZZW 2, also geradeaus. Also gut. Allerdings setzt wieder eine rollende Dünung ein. Gegen 19.45 Uhr lasse ich den Anker östlich von Ystad bis auf 100 Meter an den Strand fallen.


24-5-2023 Nach einer ruhigen Nacht lichte ich den Anker und fahre um 08.00 Uhr los, nach Simrishamn (26Nm) Es ist wieder ein fieser Seitenwind, der Wind WNW 1-2 Temperatur 14.8 C. Nachdem ich das Kap umrundet habe, ist der Wind 3ft und ich setze die Genua, aber das ist nur von kurzer Dauer, die Genua rollt wieder ein. Und so bleibt man beschäftigt. Um 13.45 Uhr biege ich in den Hafen von Simrishamn ein und mache an einem Steg längsseits fest.


25-5-2023 Heute steht die Gegend um Karlskrona auf meiner Liste. Wir legen wieder um 08.00 Uhr ab. Es ist teilweise bewölkt, Wind W 3 Bft und Druck 1024Mb. Erwartete Ankunft 18.00. Fahrtlänge etwa 58Nm. Um 16.36 Uhr hat der Wind auf 4 Bft. zugenommen. Als ich mich zwischen den Inseln nähere, nimmt die Gewalt ab und die Tiefen werden flacher. Ich muss nun eine 4 Meter hohe Drehbrücke passieren. Meine aktuelle Navionics-Karte zeigt Brücke=16m lang / 4m hoch, aber das Wesentliche ist nicht dabei. Wie sind die Öffnungszeiten und wie wende ich mich an den Brückenwärter. Brücken und UKW-Funk kann man in Dänemark und Schweden vergessen. Wie gut organisiert wir doch sind. Einen richtigen Namen für die Brücke gibt es auch nicht. Ich google beide Inselnamen und suche nach Brücke. Nach etwa 15 Minuten finde ich eine Telefonnummer. Als ich dort anrufe, kommt zum Glück jemand, der Englisch spricht und ja, die Brücke wird stündlich von 0800-20.00 Uhr bedient. Also sage ich, dass ich mich melden werde, wenn ich in der Gegend bin.


Inzwischen laufe ich wieder durch alle möglichen Rinnen mit hervorstehenden Felsen neben mir, dann kommt der Moment, wo ich sie wieder anrufen werde. Ich melde 15 Minuten vorher, dass ich um 18.30 Uhr an ihrer Brücke sein werde. Daraufhin fängt sie an zu stottern und ich verstehe nach leisem Stottern, dass sie die Brücke um 19 Uhr öffnen wird. Ok ich antworte immer noch „Ich werde langsamer fahren“ Also stelle ich den Gashebel auf Leerlauf, aber selbst dann bin ich 15 Minuten zu früh. Ich stelle den Gashebel auf Leerlauf und lasse das Boot ein wenig treiben, aber ich habe nicht viel Platz. So fummle ich unentwegt herum, habe in der Nähe der Brücke 19.50 Uhr etwas mehr Platz, was die Tiefe angeht, und drehe dann mindestens vier Runden, bevor dieser Beamte die Brücke um 19.01 Uhr in Betrieb nimmt, in dieser Zeit sind drei Autos vorbeigefahren. Ich fahre mit 6 Knoten durch und hoffe, dass sie ihre Meinung nicht ändert.

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Der Wind ist immer noch stark 4-5 aus West, ich suche nach einem geeigneten Ankerplatz und finde eine Bucht, wo auch eine Fähre anlegt. Ich tauche wieder etwas tiefer und lasse den Anker um 19.50 Uhr fallen, bei 2,3 Meter unter dem Kiel, 3,5 Meter Wasser. Als ich die Ankerkette ausrolle, höre ich das vertraute Klappern und plötzlich „kluunk“, das Messgerät zeigt dann 9 Meter Kette an, dann nur noch das Brummen des Ankermotors. Was nun, ich gehe nach vorne und sehe einen Haufen Kette vor der Ankerwinde. Als ich diese wieder einhole und festziehe, kommt der Anker mit hinein. Also lasse ich sie wieder herunter und wieder „kluunk“ und die Ankerkette läuft nicht mehr heraus. Ich habe jetzt also 9 Meter Kette in 3,5 Metern Wasser. Faktor 3 wäre Standard, aber ich benutze normalerweise Faktor 4-5 oder höher, je nach Strömung und Wind. 3×3,5 sollte also mindestens 10,5 Meter Kette sein. Das Boot liegt still, ich bin müde nach 12 Stunden Segeln, also trinke ich erst etwas und esse dann zu Abend, dann werden wir sehen.


Nach dem Abendessen gehe ich auf Erkundungstour. Der Ankerkasten ist an der Spitze von innen zugänglich. Ich habe dort einmal selbst eine Luke eingebaut. Also erst einmal alle Vorräte, die sich normalerweise in der Spitze befinden, herausnehmen und dann die Luke abschrauben. Ich ziehe nun die Kette, die aus dem Rohr kommt, zu mir an Deck und nach ein paar Metern kommt plötzlich ein Stück Kette in einem Klumpen heraus. Man kann sich nicht vorstellen, dass sich eine 10-mm-Kette verheddert, wenn sie auf einen Haufen fällt. Mit viel Mühe gelingt es mir, den Knoten zu entwirren und den Kettenhaufen etwas weiter zu verteilen. Die Arbeit ist getan und die Ankerluke geschlossen. Jetzt lasse ich die Kette auf 18 Meter ausfahren.


Aber es gibt noch einen kleinen Teufel, der sich um 04.00 Uhr in der nächsten Nacht zeigt. Der Wind hat nicht nachgelassen, vielmehr ungünstig gedreht, immer noch 5 und bläst nun in die Bucht.
Um 04.00 Uhr geht also mein Ankeralarm los, als ich rauskomme, sehe ich, dass es kratzt und ich bin schon nahe an einem baufälligen Steg auf 0,6 Meter Wasser unter meinem kiel.


Ich haue hier ab, hier spukt es. Ich starte den Motor, schalte die Instrumente ein, warte, bis ich GPS habe und lichte den Anker. Was nun? Zum Glück wird es schon hell und die Situation ist überschaubar. Ich stelle das Boot auf Leerlauf voraus und auf AP (Autopilot) und beginne in der Zwischenzeit, meinen Plotter nach einem geeigneten Anker- oder Liegeplatz abzusuchen. Die Gebiete um mich herum sind übersät mit Untiefen, Felsen oder kabbeligen Winden. In der Zwischenzeit fahre ich das Boot mit dem AP in Richtung Karlskrona. Auf dem Plotter finde ich ein langes Stück Wasser in der Nähe des Hafens mit einer langen Baumreihe im Windschatten, das mir zu passen scheint. Schließlich werfe ich um 05.00 Uhr den Anker in 3 m Wassertiefe, völlig windstill. Ich lege mich trotzdem für ein paar Stunden ins Bett.


Als ich gegen 09.00 Uhr aufstehe, bin ich immer noch an der gleichen Stelle in sehr ruhigem Wasser. Ich beschließe, über das Wochenende hier zu bleiben. Ich sehe eine weitere Chance, an dieser Stelle Drohnenaufnahmen zu machen und meinen YouTube-Film Teil 7 zu starten.
Ebenfalls am Sonntag kommt ein Regierungsboot mit zwei Männern und einer Frau an Bord vorbei. Als sie hupen und ich rausgehe, fragen sie, ob alles in Ordnung sei, weil sie mich schon gesehen hätten. Nachdem sie das bestätigt haben, kommt es zu einem Gespräch. Ich erzähle ihnen, dass ich auf dem Weg zum Gota-Kanal bin und ein anderes Besatzungsmitglied suche. Daraufhin erwidern sie, dann solltest du in die Kneipe kommen, da findest du jemanden. Ich sage, dass das im Moment nicht in Frage kommt, aber hier ist meine Karte, wenn ihr ein Bier trinken wollt, meine Telefonnummer steht drauf, damit sie anrufen können. Dann segeln sie wieder weiter.


Ich mache etwas Wäsche und arbeite an meinem Blog und meinem YouTube-Kanal. Die Temperatur hält sich immer noch nicht, kommt nicht über 20 Grad.

Peter Mantel

Aus der Luftfahrt ausgeschieden. Abenteuer mit den Asmara. Ich fahre mit meinem Zweimastkutter von der Nord- zur Ostsee.

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