Teil 5 Gota-Kanal Vadstena – Sjotorp (YouTube 16)
In diesem Teil, der auf Teil 4 folgt, setzen wir unsere Reise entlang des Gota-Kanals von Vadstena über den Vatternsee nach Sjotorp fort, wobei der Abschnitt von Forsvik nach Tatorp meiner Meinung nach der schönste Teil des Kanals ist. Hier erreichen wir auch den höchsten Punkt, nämlich 91,8 Meter über dem Meeresspiegel, und der Champagner kann geöffnet werden. Siehe auch YouTube-Film Nummer 15.
Karlsborg
Nach dem Einholen des Fischernetzes ohne Fisch setzen wir unsere Reise über den Vaternsee nach Karlsborg fort. Wir legen am 15.7.20223 um 08:40 Uhr ab. Das Wetter ist günstig für uns, zwar bewölkt, aber ein schwacher Ost 1 Wind und eine Temperatur von 16 Grad.
Der Vatternsee ist ein langgestreckter See von Norden nach Süden und ist 76 Nm lang und 17 Nm breit. Der Vatternsee liegt etwa 88 m über dem Meeresspiegel und ist in der Mitte über 70 m tief. Der Grund des Sees liegt also etwa 18 Meter über dem Meeresspiegel, und darüber befindet sich eine Wasserpfütze.
Wir kommen um 12:36 Uhr in Karlsborg an und machen vor der Schleuse fest. Hier bleiben wir für 2 Nächte und machen die notwendigen Drohnenaufnahmen und füllen den Vorrat etwas auf.
Forsvik – Tatorp (91,8 Meter nach der Schleuse) Youtube film 15
Am 18.7.2023 11.00 Uhr legen wir ab für die kurze Strecke von 4 Nm nach Forsvik. Auch hier legen wir um 11.53 Uhr vor der Schleuse an.
Die Schleuse, die uns schließlich zum höchsten Punkt bringen wird, nämlich 91,8 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wetter ist immer noch sehr regnerisch und ich trinke gerade eine Tasse Tee mit meinem deutschen Hinternachbarn und seiner Frau, als der Himmel wieder aufreißt, sie ihr Außenzelt aufstellen und ich schnell zur Asmara zurückkehre, um die notwendigen Luken und Türen zu schließen, aber ich brauche mir keine Sorgen um Simba zu machen, der beim ersten Plätschern hineinfliegt. Also gehe ich zurück zu meinen Nachbarn, trinke meinen Tee aus und setze das Gespräch fort. Ich habe noch nie so viel Tee in einer Stunde getrunken. Unter anderem erfahre ich, dass es hier ein Museum über die Anfänge der Industrie in diesem Dorf gibt, die bis ins Jahr 1300 zurückreichen. Das Museum besteht aus einer Reihe von Gebäuden und Sälen und ist einen Besuch wert, der kostenlos ist. Hier eine kurze Zusammenfassung der Geschichte:
Die Kraft des Wassers ist das Herzstück von Forsvik bruk. Aus einem Bauernhof mit einer Mühle aus dem Jahr 1300 haben sich Aktivitäten entwickelt, die den Grundstein für 600 Jahre Industrie und Produktion gelegt haben, von Mehl und Brettern bis hin zu Stahl, Maschinen und Booten. Heute ist sie ein wertvolles Archiv der schwedischen Geschichte. Ein Besuch des Museums in der Verkstad (Arbeitsstadt) ist daher sehr zu empfehlen.
Es gibt einige Plätze längsseits und mehrere in der Nase. Das Fahrgastschiff hat hier auch einen Liegeplatz und wenn es dort anlegt, steht ein Schild daneben, dass man dort nicht anlegen darf. auch hier habe ich, wie an den meisten Stellen, Drohnenaufnahmen gemacht.
Am nächsten Morgen um 09.33 Uhr lege ich ab, um durch die Schleuse zu fahren und nach einem kurzen Kanal um 10.00 Uhr außerhalb der Schleuse an einem schönen langen Steg ohne Einrichtungen festzumachen. (Eigentlich sollte es eine Warteschleuse mit Kamera und Ampel sein, wenn die Schleuse geschlossen ist)
Aber hier werde ich meinen Champagner öffnen und wieder die notwendigen Drohnenaufnahmen machen. An dieser Stelle nehme ich auch meinen YouTube-Film zum Erreichen dieses Meilensteins auf. Ich beschließe, erst am nächsten Morgen weiterzufahren und die Ruhe noch eine Weile zu genießen.
Am nächsten Morgen um 09.20 Uhr machen wir uns auf den Weg über den Viken-See nach Tatorp.
Doch zunächst folgen der Bildstromkanal und der Spetnas-Kanal, wobei letzterer so klein ist, dass das Fahrgastschiffshorn die Durchfahrt nach Osten oder Westen signalisiert und es immer Vorrang hat. Dieses Gebiet ist wirklich atemberaubend schön, aber auch eine Herausforderung für Skipper, da jeder Steuerfehler mit Felsen bestraft wird, also bleiben Sie immer gut zwischen den Bojen. Nachdem man eine Weile in diesem schönen Gebiet gesegelt ist, kehrt man in etwas breiteres und tieferes Wasser zurück, und hier macht der Viken-See eine 150-Grad-Drehung nach Süden, in Richtung Tatorp, wo ich um 12.45 Uhr anlege. Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Tatorp hat einen Langsteg für acht Liegeplätze und keine weiteren Einrichtungen.
Nach Forsvik kommt das schönste Gebiet Schwedens, das ich bisher gesehen habe, die beiden Kanäle Bildstromm und Spetsnas (siehe unten)
Vassbacken
Inzwischen spreche ich schon vom 20-07-2023, wenn ich mich um 11.30 Uhr von Tatorp losmache, um durch die erste Schleuse wieder hinunterzufahren, das ist eine Aufwärmphase 30 cm tiefer. Wie auch immer, von nun an gehen alle Schleusen wieder runter und das ist eine Erleichterung für alle, aber besonders für mich (solo). Ich gebe die beiden Leinen dem Schleusenwärter, der sie für mich durch den Ring schiebt und dann jedes Boot um einen Daumen nach oben bittet (war auch beim Hochfahren so), bevor er das Ventil öffnet und das Wasser abfließen lässt. Nach ein paar weiteren Schleusen und Brücken lege ich um 12.33 Uhr in Vassbacken an. Netter kleiner Ort, Brot auf Bestellung, Restaurant für Mittag- und Abendessen. 25 Liegeplätze längsseits, Strom, Wasser, kein Supermarkt. Am Ende des Tages füllt sich der Platz gut mit Booten und ich mache in einer Ecke fest, die ganz zugebaut ist. Simba kann sich wieder auf den Weg machen.
Torreboda
Am 22.7.23 lassen wir Vassbacken wieder hinter uns und fahren auf dem Gota-Kanal nach Torreboda. Wir passieren Jonboda, halten dort aber nicht an. Es ist eine kleine Anlegestelle mit 12 Liegeplätzen und 12 Stromanschlüssen. Daneben gibt es einen Mini-Campingplatz. Dort gibt es Toiletten, Duschen und eine Waschmaschine. Im Konvoi fahren wir weiter den Gota-Kanal hinunter in Richtung Sjotorp und passieren dabei mehrere Brücken. Die sich übrigens alle reibungslos öffnen lassen. Der Konvoi bewegt sich schneller, als ich fahren möchte, so dass zwei von uns ein wenig zurückbleiben, was dazu führt, dass wir eine geschlossene Brücke passieren. Aber als sie sich wieder öffnet, kommen wir in Torreboda an, wo der Konvoi noch auf die Eisenbahnbrücke wartet. Wir haben unsere Verspätung wieder aufgeholt und können zu meiner Rechten mit dem Konvoi segeln, um um 10.39 Uhr in Torreboda anzulegen, nur 4 Nm. Torreboda hat 30 Liegeplätze längsseits, 12 Stromanschlüsse, Toilette und Duschen, Schwimmbad auf der anderen Strassenseite, COOP auf 200 mehr, Benzin/Dieselpumpe INGO auf 200 Meter, kurzum ein schöner Ort. Am Morgen schaue ich mir das erste Spiel der Weltmeisterschaft der Frauen gegen Portugal an, das sie mit 1:0 gewinnen.
Lyrestad
Wir verlassen Sjotorp am 24/7/23 und fahren in Richtung Lyrestad. Bevor wir Lyrestad erreichen, müssen wir noch eine Reihe von Brücken (7) überqueren und 5 Schleusen passieren, eine einfache, doppelte und dreifache, die von 91,8 m auf 63,3 m abfallen. Hier passieren wir Hajstorp und Norrkvarn. In Hajstorp gibt es 15 Liegeplätze an der Seite, 8 Steckdosen, Toiletten, Duschen und Trinkwasser. Wir fahren dann über eine Brücke und eine doppelte Schleuse. Dann kamen wir an Norrkvarn vorbei, wo ich zu Mittag aß. Norrkvarn hat 15 Liegeplätze, 5 Steckdosen, Toilette, Duschen, Trinkwasser und eine Waschmaschine. Übrigens sollte man beachten, dass im gesamten Gota-Kanal alle Stromanschlüsse nur 6 Ampere haben.
Ich setze meinen Weg nach Lyrestad um 13.00 Uhr fort und komme um 14.11 Uhr an. Gesamtstrecke von Torreboda – Lyrestad 8 Nm. Das Wetter lässt übrigens sehr zu wünschen übrig, bewölkt, Regen, Temperatur 16 Grad. In Lyrestad mache ich auch die nötigen Drohnenaufnahmen. Ein schöner Ort.
Sjotorp
Am 26.7.23 machen wir uns wieder auf den Weg zum letzten Ort im Gota-Kanal, Sjotorp. Zu diesem Zweck haben wir noch 5 Brücken, 3 Doppel- und 2 Einzelschleusen bis Sjotorp und den Vanern-See zu bewältigen. Sjotorp ist also sowohl der Anfangs- als auch der Endpunkt des Kanals, d.h. man fährt von Osten nach Westen oder von Westen nach Osten. Diese letzte Strecke beträgt 5 Nm.
Es ist ein schöner Tag mit leichten Wolken und einer Temperatur von 18-19 Grad um 0900. Hier müssen wir auch aus dem Kanal auschecken, aber man muss nicht danach suchen, denn das machen sie an der allerletzten Schleuse, dort kommt jemand zu deinem Boot und nimmt deine zwei Pässe für die Toiletten und Duschen und den Aufkleber, den du auf dein Boot kleben musstest. Sie haben auch einen kurzen Fragebogen dabei, auf dem Sie eine Punktzahl und Kommentare oder Anmerkungen zum Kanal eintragen. Natürlich wurden auch hiervon die notwendigen Drohnenaufnahmen gemacht. Es gibt 22+12 Liegeplätze längsseits oder nasenwärts. Es gibt Stromanschlüsse, eine Dieselpumpe, einen kleinen Supermarkt und alle anderen üblichen Annehmlichkeiten. Man kann in der Schüssel auf beiden Seiten festmachen, aber man kann auch durch die letzte Brücke fahren und vor der letzten Schleuse festmachen, nach der der Vanernsee vor einem liegt. Nach dieser Schleuse gibt es zwar auf der Steuerbordseite einen weiteren Yachthafen, der aber nicht mehr in Ihrem Kanalticket enthalten ist. Wenn Sie also den Vanernsee vor 0900 überqueren wollen, können Sie dort übernachten. Vergewissern Sie sich nur, dass Ihr Boot wieder großwassertauglich ist, denn bedenken Sie, dass der Vanern-See sechsmal so groß ist wie das IJsselmeer und Sie sich jetzt auf 44,5 m über dem Meeresspiegel befinden.
Das Wetter heute war bewölkt und Wind ZW 4 Bft Temperatur jetzt 22 Grad. Obwohl für morgen Regen vorhergesagt ist und eine Chance auf Gewitter. Wieder habe ich die nötigen Drohnenbilder gemacht. Nächster Halt Mariestad. Aber dazu mehr im nächsten Teil Nummer 6.