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Teil 8 Holtenau (Kiel) – Lauwersoog (Youtube video 20)

Kiel kanaal

Am 18.8.23 um 10.00 Uhr lichte ich den Anker, außerhalb der Bucht nahe der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal. Wir segeln nun zum Eingang der Schleuse. Es ist ein bewölkter Tag, Wind NNE 2, Temperatur 18,6 Grad. Dort angekommen, verschaffe ich mir erst einmal einen Überblick über die Situation und höre auf UKW-Kanal 12 den Kieler Kanal 4 ab.
Ungefähr vier Frachter müssen noch schleusen und herauskommen, und ich sehe auch, dass drei weitere Frachter ankommen und einlaufen müssen, das wird also etwa eine Stunde dauern. Ich lege am Kai an und warte, dass etwas passiert, nach und nach kommen weitere Segel- und Motorboote und beginnen vor der Schleuse zu wenden, aber das wird noch mindestens eine halbe Stunde dauern. Ich sitze in der ersten Reihe und der Motor ist aus.
Nachdem das letzte Frachtschiff eingefahren ist, dürfen die Segelboote einfahren, um neben dem Frachtschiff festzumachen, das an der Steuerbordseite, an der Backbordseite vor der Schleuse festgemacht hat. Die Segelboote können dann zuerst aussteigen und werden nicht durch das Propellerwasser des Frachters belästigt.
Ich habe es wahrscheinlich schon in früheren Blogs erwähnt, aber das Anlegen erfolgt auf schwimmenden Holzdecks, die Fender müssen auf der Wasserlinie liegen und können so leicht herausrutschen. Ich persönlich verwende Gummimatten, die ich an Leinen entlang des Rumpfes ins Wasser lasse, das funktioniert gut.
Als wir aus der Schleuse herausfahren, beschließe ich, eine weitere Nacht auf dem Flemhuder Meer zu verbringen, das ungefähr bei KM88 auf der Backbordseite liegt.
Es ist jetzt Freitag, der 18. und so kann ich mein Video 20 in Ruhe bearbeiten und vorbereiten, ein bisschen Ruhe habe ich mir auch verdient.
Am Samstag, 10 Uhr nach dem Start von Video 20, lichte ich den Anker und segle auf der Backbordseite zur Gieselau. Kanal bei KM40, dort angekommen mache ich um 14.02 Uhr an den längsseitigen Stegen fest, man darf dort 1 Nacht festmachen, keine Einrichtungen. Im Schleusenwärterbüro bezahle ich meine Einfahrt und den Nord-Ostsee-Kanal, Achtung, hier kann man noch kein Geld abheben, ich zahle seit Jahren 8 € für die Schleuse und den Nord-Ostsee-Kanal.

Gieselau kanaal

Am 20.8.23 löse ich die Fesseln und fahre durch die Brücke und die Schleuse zur Verbindung mit der Eider. Die Eider, wo man zurück zum Meer fahren kann. Die Eider ist ein mäandernder Fluss und 99KM von Gieselau zu den Eider Sperrwerken, die erste Hälfte des Flusses wird durch Schleusen kontrolliert, die zweite Hälfte ist die Eider ist ein Gezeitenfluss. Die erste Schleuse ab Gieselau, ist die Lexfahre Schleuse, in dieser und keiner der weiteren Schleusen oder Brücken muss man etwas bezahlen. Nach Lexfahre kommt dann die Pahlhudebrücke, dann die Nordfeldschleuse, die Straßenbrücke bei Friedrichstadt, die Eisenbahnbrücke nach Friedrichstadt und schließlich die Straßenbrücke bei Tonning. Jetzt heißt es also, gut zu planen, schließlich will man ja aktuell sein. Entfernung Nordfeld – Tonning 11.3 Nm / 21Km.
Für Segelboote mit Kiel ist es wichtig, nicht früher als 3 Stunden vor oder spätestens 3 Stunden nach Hochwasser in Tonning einzulaufen, halten Sie sich hier an das Steuerbordufer, da die andere Seite aufgrund der Strömung flach ist. In Tonning legen Sie an Backbord mit Schwimmstegen an, an Steuerbord mit langen Leinen wegen der Gezeiten.
Zurück zur Planung: Wenn Sie bei Hochwasser durch die Nordfeld-Schleuse fahren, haben Sie die Strömung im Rücken, und das sollte ausreichen, um spätestens 3 Stunden nach Hochwasser in Tonning einzulaufen. Keine der Brücken, die Sie passieren, hat einen UKW-Funk, nur eine Telefonnummer. Informieren Sie diese Brücken also rechtzeitig, dass Sie kommen und eine Öffnung wünschen. Besonders bei der Eisenbahnbrücke ist es ärgerlich, wenn man auf einem schnell fließenden Fluss warten muss. Im Internet gibt es eine A4 mit all diesen wichtigen Informationen. (https://www.elwis.de/DE/Seeschifffahrt/Schleuseninformationen/Betriebszeiten-Eider-2022.pdf?
Stellen Sie sicher, dass Sie das für Ihre Planung griffbereit haben.
Frierichstad
Es ist sehr empfehlenswert, Friedrichstad zu besuchen. Diese Stadt wurde mit Hilfe der Holländer oder von diesen erbaut und hat schöne Kanäle und einen holländischen Baustil mit Giebelhäusern. Wenn Sie die Straßenbrücke in Friedrichstadt passiert haben, sehen Sie auf der Steuerbordseite sofort die Einfahrt zur Friedrichstädter Schleuse. Beachten Sie, dass sich auf der Steuerbordseite eine flache Kardinalboje befindet, fahren Sie also nicht zwischen dieser Boje und dem Ufer! Der Hafen wird sich von selbst zeigen.

Eider rivier

Die Eider ist ein wunderschöner Fluss von Gieselau bis Tonning 99Km, der genau wie der Nord-Ostsee-Kanal mit KM-Posten an den Stegen markiert ist 0= Gieselau 99= Tonning.
Entlang des ersten und somit kontrollierten Teils des Flusses gibt es mehrere Häfen, die Tiefe variiert von Hafen zu Hafen, die meisten sind für kleine Motorboote ausgelegt. Es gibt aber auch Möglichkeiten für Segelboote. Achten Sie darauf, dass Sie sich, auch wenn Sie auf dem kontrollierten Teil der Eider fahren, an die mittleren oder äußeren Kurven halten, manchmal sind Untiefen mit einer Tonne markiert. Friedrichstadt ist, wie oben erwähnt, auch ein schöner Ort. Auch in diesem kontrollierten Abschnitt können Sie problemlos ankern, achten Sie nur auf die Tiefe, da sie manchmal schnell abfällt.
Womit wir wieder beim Gezeitenabschnitt wären. Von Nordfeld bis Tonning kann man nur in Friedrichstadt ankern. Die Bojenlinie ist mit stumpfen und scharfen Baumstämmen markiert, bleiben Sie gut innerhalb dieser Markierungen. Viel Spaß beim Bootfahren auf diesem besonderen Fluss, wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie diese am Ende dieses Beitrags oder in meinem Gästebuch stellen.

Tonning

Tonning ist ein altes Fischerdorf und eine schöne historische Stadt mit vielen Restaurants am Kai. Es gibt einen Supermarkt in Gehweite. Aufgrund der Gezeiten fällt dieser Hafen teilweise trocken, ähnlich wie in Schiermonnikoog. Der Hafenmeister kommt für das Hafengeld vorbei und kann Sie mit allerlei Informationen versorgen, zum Beispiel über das innere Wattenmeer bis zum EiderSperrwerk. Am Ende des Hafens auf der Backbordseite befinden sich das Hafenbüro, die Duschen und der Abfall. Der Code für die Eingangstür wird vom Hafenmeister mitgeteilt. Von Tonning aus fahren Sie über das Eidersperrwerk, das 24 Stunden in Betrieb ist und wo Sie keine Schleusengebühren zahlen. Wenn Sie das Watt optimal nutzen wollen, verlassen Sie Tonning eine Stunde vor Hochwasser am Eidersperrwerk und folgen Sie vorsichtig der Bojenlinie aus Tonning heraus, direkt steuerbord, fahren Sie eine Weile am Steuerbordufer entlang, bevor Sie auf die andere Seite wechseln.
Nach dem Sperrwerk wieder raus, wieder genau der Bojenlinie folgen und die Strömung wird lebhaft. Das Ende des Wattenmeeres liegt an der Einfahrt zur Tonne Eider. Von hier aus können Sie einen Wegpunkt nach Helgoland setzen.
Wenn Sie mehr über Tonning wissen wollen, finden Sie wahrscheinlich etwas auf google, mehr Infos auf meiner Website im Blog oder newsbries geben Sie Tonning in das Menü auf der Lupe, das Suchfeld dieser Website, und Sie erhalten alle Artikel, wo dies erscheint.


Helgoland

Ich fahre jedes Jahr (seit 2010) auf der Hin- und Rückreise nach Helgoland. Ich nenne das meinen technischen Zwischenstopp. Auf der Hinfahrt nach dem Winter fülle ich meinen Dieseltank (1100 ltr) für die Fahrt auf der Ostsee auf. Das ist normaler Diesel und steuerfrei, das spart immer 30 bis 40 ct. gegenüber den Niederlanden. Auf der Rückfahrt fülle ich meinen Dieseltank für den kommenden Winter wieder auf. (Ofenverbrauch) Helgoland ist ein großer Felsen im Meer, mit einer Nebeninsel Dune, die einst mit der Hauptinsel verbunden war. Aber mehr Infos dazu in meinem Blog Die Insel Helgoland

Norderney

Da die See von Lauwersoog nach Helgoland (109Nm) immer rau ist mit West- und Nordwestwind, Wellen von 1-2 Metern, teile ich diese Strecke in zwei Abschnitte und mache einen Zwischenstopp in Norderney. Dort laufe ich nicht mehr in den Hafen ein, einfach weil ich dort immer zu spät ankomme und mit der ablaufenden Flut weiterfahren will. So auch jetzt. Am 24.8.23 verlasse ich Helgoland um 07.50 Uhr. Es gibt einen wolkenlosen Himmel mit >10 km Sicht, Wind Süd 2, Temperatur 22 Grad. Ich überlege, ob ich angesichts des ruhigen Wetters in einem Zug nach Lauwersoog durchsegeln soll. Da der Wind zunächst gegenan ist, bleibe ich nun zum ersten Mal hoch, über den Fahrspuren und Anflügen. So bekomme ich eine gesegelte Route, die ich an die Windfahne hänge, um meine Genua scharf zu halten.
Um 14.11 Uhr, in der Mitte der Fahrspur, fällt mein Plotter plötzlich aus und startet neu. Ich benutze jetzt mein Iphone als Alternative. Das liegt daran, dass mein externes GPS kaputt ist und ich daher nur mit dem internen GPS arbeite, das einen schlechteren Empfang hat. Ich fahre jetzt schnell im rechten Winkel aus der Fahrspur heraus.
Nach einer Weile habe ich alle GPs zurück. Ich segle also wieder in Richtung Küste, aber mein Kurs und der Wind haben sich geändert, so dass ich trotzdem weitersegeln kann. Um 15.09 Uhr beschließe ich, nicht in einem Zug weiterzufahren, eigentlich hatte ich Norderney schon teilweise passiert, aber das Wetter verschlechtert sich und die Wellen werden wieder heftiger. Ich segle knapp oberhalb der Schleuse und beschließe, über die Zufahrt zwischen den Inseln einzufahren. Ich beobachte aufmerksam jedes Schiff, das über den Sluchter einfährt und stelle fest, dass sich die Bojenlinie verschoben hat.
Zum Glück ist gerade Flut, so dass ich mir keine großen Sorgen machen muss. Aber der Adrenalinspiegel steigt wieder an. Um 17.00 Uhr ankere ich zwischen den Inseln in der Gezeitenströmung hinter der grünen Boje. Normalerweise würde ich über das Wattenmeer hinter den Inseln weiterfahren, siehe Blog Von Helgoland und zurück über das Wattenmeer, aber die Gezeiten sind nicht günstig, um zwei Gezeiten zu erwischen. Die erste Flut ist um 05.00 Uhr und die zweite um 17.00 Uhr, in beiden Fällen bin ich im Dunkeln, also wird das nicht passieren.
Um 06.15 Uhr lichte ich den Anker, um bei Flut über den Sluchter wieder aufs Meer hinauszufahren. Das Wetter ist düster und die Wellen höher, der Wind West 4-5. Aber die Vorhersage ist besser, abnehmender Wind West 2-3. Im Laufe des Vormittags bricht die Sonne durch und die See wird viel ruhiger, so dass es immer noch schön zu segeln ist. Als ich in die Annäherung an Port Lauwersoog segle, kommt die Strömung wie erwartet mit und ich komme gut voran. Ich hatte Kontakt zu einem Bootsfreund, der eine Karte ausgeliehen hat und auf dem Reitdiep wohnt, er würde die Karte hinter der Schleuse in Lauwersoog zurückgeben.


Port Lauwersoog

Um etwa 16.15 Uhr machte ich vor der Schleuse von Port Lauwersoog fest, es war viel los. Ich mache vor der Schleuse in Erwartung fest. Bald werden wir hineingelassen, der Schleusenwärter bittet zuerst die kleineren Boote ohne Masten, unter der Brücke durchzufahren. Lesen Sie mehr über die Tücken der Schleuse, Teil 9.

Fortgesetzter Teil 9

Peter Mantel

Aus der Luftfahrt ausgeschieden. Abenteuer mit den Asmara. Ich fahre mit meinem Zweimastkutter von der Nord- zur Ostsee.

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